Die alten Straßen von Dorsten


Eine Sammlung von alten Zeichnungen und Photographien mit begleitenden Texten



Blindestraße

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Diese Luftaufnahme aus der Mitte der Zwanziger Jahre zeigt hinter dem Markt und der Agathakirche die Blindestraße mit dem eindrucksvollen Bau des Ursulinenklosters.


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Die Blindestraße begann an der Recklinghäuserstraße und mündete bis 1928 in die Lippestraße. Sie hieß Blindestraße, weil sie keinen direkten Zugang zum Lippetor hatte. Auf dem Merianstich von 1641 vereinigt sich die Blindestraße noch am inneren Tor der Stadtmauer mit der Lippestraße. Das Tor befand sich in der Häuserreihe am Ostgraben. Später, nach dem Abriß der Befestigungsanlagen 1674 und der ursprünglichen Stadtmauer im 19. und 20. Jahrhundert wurden Häuser jenseits der Gräben gebaut. Zum Lippetor führte dann weiter nur die verlängerte Lippestraße. Im Katasterplan von 1822 ist gegenüber dem Merianstich noch ausgeprägter zu sehen, daß sich die Blindestraße nach ihrer Vereinigung mit dem Ostgraben fast in westlicher Richtung auf die Lippestraße zubewegt.


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Hier sehen wir die Einmündung der Blindestraße in den Ostgraben. 1928 wurde dann der Durchbruch der Blindestraße zum Lippetor geschaffen.


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Hier sehen wir von Norden aus den Durchbruch der Blindestraße zum Lippetor. Hierzu mußten einige alte Gebäude neben dem Hotel " Goldener Anker " abgerissen werden. Der Durchbruch erfolgte 1928.


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Ein seltenes Bild: Rechts der 1928 durchgeführte Durchbruch der Blindestraße: Links das Haus des Schuhmachers Anton Harmann ( Blindestraße 45 ).


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Hier nocheinmal ein Blick auf den Durchbruch der Blindestraße. Rechts sieht man Teile des Hotels " Zum Goldenen Anker "


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Das wichtigste Gebäude war und ist natürlich das Ursulinenkloster, das 1699 gegründet wurde.


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Auf der Blindestraße Nr. 6 zwischen dem Ursulinenkloster und der Recklinghäuserstraße finden wir das Haus des Gipsfabrikanten Rensing, das schon im 19. Jahrhundert die Dorstener Dichterin Maria Lenzen in ihrem Roman Amtsrichter Lange beschrieben hat. Rensing hatte schon 1886 das Haus lange in Besitz und stattete es, ohne zu fragen, mit Strohmatten unter den den Dachziegeln aus, was der Provinzial Feuerversicherung hintertragen wurde. Vorher hatte das Haus dem Fabrikanten Reischel gehört, der auch das spätere Empfangshaus vor der Anstalt Maria Lindenhof besaß. 1906 eröffnete in dem Rensingschen Haus die Essener Kreditanstalt ( später fusioniert mit der Deutschen Bank ) eine Filiale, die später in die Recklinghäuserstraße umzog.


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Hier nocheinmal das Rensing´sche Haus aus den Zwanziger Jahren, rechts davon das Geschäft des Uhrmachers Rüping.


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Hier noch einmal das Rensing´sche Haus aus den Dreißiger Jahren


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Die ungeraden Hausnummern der Blindestraße waren auf der westlichen Seite. Das Haus der Blindestraße Nr. 1, auch Kirchplatz Nr. 1, gehörte dem Freiherrn von Raesfeld, der ein Schwager des um 1890 amtierenden Bürgermeisters Geißler war. Nachbarin mit der Nr. 3 war die Witwe Lennartz, die Hebamme war, 1914 inseriert das Modehaus Maria Lennartz elegante Damen und Kinderhüte. 1926 besaß dieses Haus der Bäcker Imberg, 1936 finden wir darin den Friseur Fickewirth. Der Küfermeister Johann Sutmann und später der Anstreichermeister Heinrich Sutmann mit Nr. 5, sowie der Bäckermeister Johann Paß ( Nr. 7 ) waren auf der westlichen Seite die weiteren Nachbarn.


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Links vorne das Haus der Blindestraße Nr. 1 (Freiherr von Raesfeld). Dahinter das Modehaus Maria Lennartz mit eleganten Damen und Kinderhüten. Der Küfermeister Johann Sutmann und später der Anstreichermeister Heinrich Sutmann mit Nr. 5, sowie der Bäckermeister Johann Paß in dem Backsteinhaus ( Nr. 7 ) waren auf der westlichen Seite die weiteren Nachbarn. Auf der rechten Seite auf dem anliegenden Grundstück zwischen dem Haus Rensing und dem Ursulinenkloster wurde 1910 ein Kaplansgebäude gebaut. Mit Hilfe dieses Gebäudes können wir die uns vorliegenden Bilder auf vor und nach 1910 datieren. Hier ist es noch nicht errichtet. Die Aufnahme ist also vor 1910 gemacht worden.


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Ein paar Schritte zurück wurde dieses Photo von einer Prozession in der Blindestraße aufgenommen. Rechts das Rensing´sche Gebäude, auf dem deutlich der Hinweis auf die Borromäus - Bibliothek im Pastoratsgebäude an der Vehme.


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Hier im Backsteingebäude die Bäckerei von Johann Paß in der Blindestraße 7.


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In der Blindestraße Nr. 24 wohnte die Hebamme Lutz, hier noch als kleines Mädchen mit ihrem Vater.




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