Die alten Straßen von Dorsten


Eine Sammlung von alten Zeichnungen und Photographien mit begleitenden Texten



Franziskanerkloster

hier stünde 03FRANZ/0300FRAN.JPG

Das Franziskanerkloster grenzte östlich an den Drubbel und westlich an den Westgraben. Zwischen Westgraben und Westwall lag der Garten des Klosters.


hier stünde 03FRANZ/0301FRAN.JPG
Das Franziskanerkloster aus einem Ausschnitt einer Luftaufnahme aus der Mitte der Zwanziger Jahre.


hier stünde 03FRANZ/0302FRAN.JPG
Das Franziskanerkloster von Südwesten gesehen. Im Vordergrund ein Wehrturm der alten Stadtmauer. Das Kloster wurde bereits 1488 gegründet, nachdem eine Fehde zwischen dem Ritter Goswin von Raesfeld, Herrn des Hauses Ostendorf und der Stadt Dorsten beigelegt wurde. Anläßlich der Beilegung der Fehde wurde die gemeinsame Gründung des Franziskanerklosters beschlossen. Im Zusammenhang mit dem Bau des Klosters wurde die Magdalenenkapelle, welche am in der Nähe gelegenen Hospital stand, abgerissen und südlich des Turms der Agathakirche über dem dortigen Gebeinhaus wieder aufgebaut.


hier stünde 03FRANZ/0303FRAN.JPG

Neben der Kirche des Franziskanerklosters sieht man erst, wie klein die Häuser im Drubbel waren.


hier stünde 03FRANZ/0304FRAN.JPG
Das Franziskanerkloster mit der Pforte an der Klosterstraße. Die Front des Klosters lag dem Drubbel gegenüber, der sich zwischen Klosterstraße und Lippestraße befand.


hier stünde 03FRANZ/0305FRAN.JPG
Luftaufnahme des Franziskanerklosters aus der Mitte der Zwanziger Jahre.


hier stünde 03FRANZ/0306FRAN.JPG
1642 baute die Stadt am Franziskanerkloster ein Gymnasium für Jungen, die von den Franziskanern unterrichtet wurden. Das ehemalige Gymnasium ist in der Mitte, der Neubau auf diesem Bild vorne nur 2 Fenster breit zu sehen. Die drei Patres stehen vor einem kleinen Häuschen, das wir im nächsten Bild aus einer anderen Perspektive sehen.


hier stünde 03FRANZ/03071FRA.JPG

Blick in den Garten des Franziskanerklosters. Im vorhergehenden Bild standen an diesem mit Weinreben bewachsenen Häuschen die drei Patres.


hier stünde 03FRANZ/0307FRAN.JPG
Auf diesem Auschnitt einer Luftaufnahme sind das alte Gymnasium ( rechts ) und das um die Jahhundertwende neu errichtete Gymnasium ( dunklerer Bau links ) mit Turnhalle gut zu erkennen.


hier stünde 03FRANZ/0308FRAN.JPG
Blick vom Westwall auf das Gymnasium des Franziskanerklosters: Diese Aufnahme zeigt deutlicher den um die Jahrhundertwende erstellten Neubau des Gymnasiums links, den Altbau auf der rechten Seite.


hier stünde 03FRANZ/0309FRAN.JPG

Eine Aufnahme des Franziskanerklosters und dem halb sichtbaren Fronthauses des Drubbels, vor seiner Restaurierung, also vor 1922.


hier stünde 03FRANZ/0310FRAN.JPG

Wenn man vom Markt am Schwarzen Adler und dem Bankhaus de Weldige Cremer vorbeigekommen war, konnte man kurz vor der Kapelle in das Patersgäßchen einbiegen.


hier stünde 03FRANZ/03110FRA.JPG
In früherer Zeit wurden die Patres in einem Gebeinhaus im Kloster bestattet.


hier stünde 03FRANZ/03111FRA.JPG

Durch diesen Eingang ging es zum Patersgäßchen, das an der südlichen Seite des Franziskanerklosters bis zum Westwall führte.


hier stünde 03FRANZ/0311FRAN.JPG
Nachdem man durch die Pforte hindurchgegangen war, eröffnete sich einem dieser Blick: Links die Begrenzungsmauer zum Grundstück de Weldige Cremer, am Patersgäßchen rechts hinten die Pforte zur Kirche des Klosters.


hier stünde 03FRANZ/0314FRAN.JPG

Wenn man sich am Ende des Patersgäßchen umdrehte, sah man links das Portal zur Kirche des Klosters.


hier stünde 03FRANZ/0316FRAN.JPG

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Franziskanerkloster zerstört, danach wieder aufgebaut und mußte in den Siebziger Jahren einem Kaufhausgebäude weichen.


hier stünde 03FRANZ/0318FRAN.JPG
Das Patersgäßchen nach der Bombardierung im Zweiten Weltkrieg.


hier stünde 03FRANZ/03190FRA.JPG
Der erste Wiederaufbau nach der Zerstörung des Franziskanerklosters am 22. März 1945.


hier stünde 03FRANZ/03191FRA.JPG
Blick zur Orgelbühne der Kirche des Franziskanerklosters


hier stünde 03FRANZ/0319FRAN.JPG
Wenn man der Orgelbühne den Rücken zukehrt, sieht man die ganze Schönheit dieser Franziskanerkirche.


hier stünde 03FRANZ/03201FRA.JPG
Blick auf den Hauptaltar der Klosterkirche, links die Kanzel.


hier stünde 03FRANZ/032110FR.JPG
Ein Blick in den Chor der Franziskanerkirche.


hier stünde 03FRANZ/0321111F.JPG

Eine Nahaufnahme des Hochaltars, den wir schon in den vorangegangenen Bildern gesehen haben.


hier stünde 03FRANZ/032111FR.JPG
Blick in die Josephskapelle der Franziskanerkirche.


hier stünde 03FRANZ/0321FRAN.JPG

Die Krippe der Franziskaner, die durch das Bombardement im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde.


hier stünde 03FRANZ/0324FRAN.JPG
Bekanntlich wurde im Jahre 1642 mit Unterstützung der Stadt Dorsten am ehemaligen Franziskanerkloster eine Lateinschule für Knaben gebaut, in der die Franziskaner den Unterricht abhielten. Das Bild zeigt das " Neue Gymnasium ", das um die Jahrhundertwende mit Turnhalle gegenüber dem Franziskanerkloster errichtet wurde. Heute kann das Gymnasium Petrinum mit berechtigtem Stolz auf mehr als dreieinhalb Jahrhunderte, in denen unserer Jugend verantwortungsvolle und fruchtbare Erziehung zuteil wurde, zurückblicken. Daß dies nicht immer reibungslos und selbstverständlich von statten ging, bezeugen zwei Briefe des Direktors des Gymnasiums Dr. Joseph Wiedenhöfer von 1919 und 1921, die unlängst im Archiv der Stadt Dorsten entdeckt wurden. Bei den Recherchen über die ersten Jahre unseres Jahrhunderts in Dorsten erwies sich das Studium von Bauakten als ergiebig, aufschlußreich und des öfteren auch als amüsant. Gegenüber dem Franziskanerkloster, jenseits der damaligen Gymnasialstraße und an der Klosterstraße, in Höhe des historischen Drubbels, lag das Gymnasium mit Turnhalle. An diesen Stätten wurde erfolgreich für " mens sana in corpore sano " gesorgt. Nun läßt sich der " Fortschritt " im Leben nicht aufhalten, und so führten auch Bauvorhaben auf dem benachbarten Grundstück bald zu einer argen Bedrohung der pädagogischen Bemühungen um einen verantwortungsvollen Unterricht. Entschlossene Gegenreaktionen des Lehrerkollegiums waren die Folge. Lassen wir nun Dr. Wiedenhöfer zu Wort kommen, wie er sich 1919 gegen ein bis dahin unvorstellbares Projekt zur Wehr setzte: Gymnasium Dorsten, 7. Februar 1919 No 57 An den Magistrat der Stadt Dorsten Nach Mitteilung des H. Bürgermeisters ist ein Gesuch um Genehmigung eines Kinos auf dem Duesberg´schen Grundstück am Gymnasialgebäude eingegangen. Ich erkläre hierdurch, daß der Betrieb eines Kinos durch Geräusche aller Art, durch den elektrischen Motor, durch Menschenansammlungen den Unterricht tagsüber und abends sowie belehrende und schulfestliche Veranstaltungen im Gymnasialgebäude und in der Turnhalle in unerträglicher Weise stören müßte. Schon die üblichen Reklamebilder würden für die Augen der Schüler ein fortgesetztes Ärgernis sein. Unser Gymnasialgebäude, das in Räumen und Schulplatz bekanntlich die größten Mängel aufweist, würde durch die geplante Nachbarschaft zu einer Ungeheuerlichkeit werden. Ich erhebe daher schärfsten Einspruch gegen die Genehmigung der Anlage. Wiedenhöfer Uns, die wir täglich mit Unrat aus zahllosen Fernsehkanälen, Videos, schlechten Filmen und den Produkten der Boulevardpresse überschüttet werden, erscheint die Situation von 1919 vielleicht als amüsant, für Wiedenhöfer war das damals eine essentielle Krise. Nun, das Kino wurde nicht gebaut, gönnen wir ihm sein 1 : 0 von Herzen. 2 Jahre später, eben waren die Herbstferien vorbei, traf Wiedenhöfer fast der Schlag: Gymnasium Dorsten, 17. Oktober 1921 No 207 An das Provinzialschulkollegium zu Münster Heute wurden mir vom hiesigen Bauamt Pläne für die Anlage einer Wurstküche unmittelbar am Gymnasium zur Äußerung vorgelegt. Ich habe sofort Einspruch gegen die Genehmigung der Anlage erhoben, habe gleichzeitig dem Schulausschuß die Folgen eindringlich klar gemacht u. eine Sitzung zur Beratung der Angelegenheit beantragt. Es handelt sich um das Nachbargrundstück des Gymnasiums, auf dem vor einigen Jahren ein Kino errichtet werden sollte. Unser Einspruch gegen die Bauerlaubnis, der vom Provinzialkollegium unterstützt wurde, war damals erfolgreich. Wie ich erst jetzt gewahr werde, ist das Grundstück im Laufe der Herbstferien an einen Metzger übergegangen. Unmittelbar neben dem Gymnasium, vom inneren Schulhof nur durch eine Mauer getrennt, sollen nun alle Anlagen eines solchen Metzgerei- und Wurstereibetriebs errichtet werden; ein Viehstall ist bereits vorhanden, ebenso ein Schuppen für die geschlachteten Tiere, jedenfalls auch ein Hofteil oder Raum für das Schlachtgeschäft, für eine Wurstküche soll ein Gebäude errichtet werden, das jetzt der Baugenehmigung unterliegt..... .... Kommen die geplanten Anlagen zur Ausführung, dann werden wir, eingekeilt zwischen faulem Wurstgeruch u. dem Gebrüll der Schlachttiere einerseits u. dem mehr zunehmenden Straßenlärm und Staub anderserseits, ohne die geringste Ausdehnungsmöglichkeit u. ohne Schulhof unsere Schularbeit verrichten müssen.... Wiedenhöfer Die heroische Gegenwehr Wiedenhöfers reichte nicht aus. Unter verschärften Auflagen wurde Juli 1922 der Betrieb der Wurstküche genehmigt. Weitere heiße Schlachten um den Standort des Gymnasiums am Franziskanerkloster blieben Wiedenhöfer erspart. Am 18.2.1923 requirierten die Belgier das Gebäude des Gymnasiums als Hauptquartier.


hier stünde 03FRANZ/0325FRAN.JPG
Der Schulbetrieb mußte in das Lehrerseminar an der Bochumerstraße ausweichen, von wo er erst 1982 in das neu geschaffene Schulgebäude in Maria Lindenhof überwechselte.


hier stünde 03FRANZ/0326FRAN.JPG
Hier sehen wir noch einmal das Lehrerseminar an der Bochumer Straße von Süden aufgenommen.


hier stünde 03FRANZ/03271FRA.JPG
Das Lehrerseminar, das seit der belgischen Besatzung dem Gymnasium als Unterkunft bis 1982 diente.


hier stünde 03FRANZ/0327FRAN.JPG
1923 wurde das Lehrerseminar zum Gymnasium umfunktioniert.




zum Anfang